„Mögen deine Gedanken sich mitten am Tag auf eine Reise in ferne Welten begeben!“ Dieser irische Reisesegen umreißt treffend das Motto eines neuen Konzertformats, das die evangelische Kirchengemeine Philippsthal unter Federführung von Kantorin Barbara Matthes im Sommer durchführte. An vier Samstagen wurden jeweils in der Mittagszeit 30-minütige Konzerte in der Schlosskirche geboten, die von durchreisenden Radtouristen ebenso wie der hiesigen Bevölkerung gut angenommen wurden. Alle beteiligten Musiker und Musikerinnen leben im Umfeld Philippsthals oder stammen aus der Region.

Die Konzerte – vom Programm „Landkulturperlen“ des Landes Hessen gefördert – bezogen die Besucher mit ein, indem einige von ihnen verschiedene irische Reisesegen von Karten mit Fotomotiven der Schlosskirche vorlasen und damit den jeweils folgenden Konzertbeitrag einleiteten. 

Das erste Konzert, das von Barbara Matthes an der Orgel gestaltet wurde, hatte zudem einen internationalen Touch. Die Philippsthaler beherbergten gerade 50 Gäste aus der französischen Partnerstadt Salies-du-Salat und diese folgten gerne der Einladung in das Konzert. Matthes hatte Stückauswahl und Moderation auf das französische Publikum abgestimmt.

Im zweiten Konzert sorgten Bianka Grosch (Handpan), Emily Grosch (Regenmacher, Gitarre), Petra Lotz (Cajon) und Barbara Matthes (Zungentrommel, Querflöte) mit ihrer Musik auf relativ unbekannten Instrumenten für eine ausgesprochen meditative Stimmung. 

Auch Judith und Moritz Kuntz thematisierten im dritten Konzert auf Violine und Gitarre das Thema „Ankommen-Innehalten-Weiterreisen“ und sorgten für eine fröhliche musikalische Mittagspause in der angenehm kühlen Kirche. Im Schlussstück verstärkte Barbara Matthes das Musikerpaar mit der Querflöte.

Den Reigen beendete wieder ein Orgelkonzert, bei dem Kirchenmusikstudent Johannes Mattern das Publikum mit stimmungsvollen Werken verzauberte. Im letzten Stück mit Susanne Mattern an der Geige erlebte man die Orgel als Begleitinstrument, was ebenfalls einen besonderen Hörgenuss darstellte.

Die Schlosskirche war jedes Mal gut besucht und man war sich einig, dass dieses neue Format einer sommerlichen Konzertreihe „den Praxistest“ bestanden hatte und unbedingt fortgeführt werden solle. (Fin)